Jobzufriedenheit in Pflegeberufen
Auch wenn knapp zwei Drittel (62 Prozent) der Befragten die körperlichen und emotionalen Belastungen in ihrem Job zeitweise als hoch ansehen und sich eine bessere Bezahlung wünschen würden, sind 96 Prozent aller Menschen in Pflegeberufen mit ihrer Arbeitsstelle zufrieden.
Das ergibt eine repräsentative Studie im Auftrag der Asklepios Kliniken Hamburg, für die bundesweit 250 Pflegekräfte in Kliniken, Senioren- und Pflegeheimen befragt wurden. Die große Zufriedenheit speist sich vor allem aus dem Gefühl, gebraucht zu werden. So haben 86 Prozent der Pflegekräfte das Gefühl, dass ihre Arbeit wichtig und nützlich ist. Gut ein Viertel aller Befragten gab an, stolz darauf zu sein, dass ihre Arbeit in der Gesellschaft ein so hohes Ansehen genießt. 75 Prozent halten ihren Job für krisensicher und 70 Prozent arbeiten gern in ihrem Beruf.
„Die Arbeit mit Menschen ist anspruchsvoll und macht zufrieden, das belegt die Studie. Wer sich für die Pflege entscheidet, arbeitet gern im Team und schätzt die hohe Jobsicherheit“, sagt Dr. Thomas Wolfram, Geschäftsführer und Sprecher der Asklepios Kliniken Hamburg. Vier von fünf Befragten würden ihre Berufswahl so wiederholen. Besonders das Personal in Kliniken und in größeren Häusern würde sich auch heute wieder für einen Pflegeberuf entscheiden. In Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sagen das sogar 88 Prozent. Und die große Mehrheit der Befragten fühlt sich dem Arbeitgeber verbunden: 91 Prozent wollen derzeit nicht den Job wechseln.
Als weiteren Grund für die hohe Zufriedenheit rückt die Studie das Thema WorkLifeBalance in den Fokus: Die Mehrheit der Pflegekräfte ist zufrieden mit den Mitspracherechten bei Dienstplänen und mit den angebotenen Teilzeitmodellen. „Auch bei Asklepios wird darauf geachtet. Wir gehen auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ein und helfen dabei, dass Beruf und Familie zum Beispiel durch flexible Arbeitszeitregelungen vereinbar sind“, sagt Wolfram.
Größter Wunsch: Mehr Zeit für die Patienten
Sieben von zehn Befragten wünschen sich zudem im Arbeitsalltag mehr Zeit für ihre Patienten und empfindet die Anzahl der Kollegen im Team als zu niedrig. Und 42 Prozent machen sich Sorgen, dass sie ihren Beruf im Alter nicht mehr ausüben können. „Auch wir kritisieren, dass Pflegekräfte in deutschen Kliniken im Vergleich mit den anderen OECD-Ländern deutlich mehr Patienten betreuen müssen. Die damit verbundene hohe Arbeitsverdichtung ist bekanntermaßen Folge der chronischen Unterfinanzierung seitens der Länder und der Kostenträger. Bei Asklepios versuchen wir diesen Umstand so gut wie möglich zu kompensieren. Dazu bieten wir beispielsweise interne Programme zur Gesundheitsförderung und Stressbewältigung an, um der individuellen Arbeitsbelastung entgegen zu wirken“, sagt Wolfram.
Hintergrundinformation
Im September 2015 wurde im Auftrag der Asklepios Kliniken Hamburg eine repräsentative Studie zum Thema „Jobzufriedenheit in Pflegeberufen“ durchgeführt. Dafür befragte das unabhängige Institut Krämer Marktforschung 250 Pflegekräfte, unter ihnen 125 Pflegekräfte aus Kliniken, 63 aus Senioren- und Pflegeheimen sowie 62 von ambulanten Pflegediensten.