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Landesregierung sieht Gefahren für Pflegebedürftige tatenlos zu

„Obwohl auf der Hand liegt, dass sich der Mangel an Fachkräften in der Altenpflege und der Krankenpflege auch im Saarland deutlich verschärfen wird, sieht das Land der gefährlichen Zusammenlegung der Pflegeausbildungen durch die Bundesregierung tatenlos zu.“ Der Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Helmut Mersdorf wirft der Landesregierung vor, untätig einem Pflegenotstand entgegenzublicken.

„Wir wissen schon jetzt kaum, woher wir das Personal für die Pflegedienste und Heime nehmen sollen, obwohl wir auf Rekordniveau ausbilden und intensiv im Ausland um Fachkräfte werben.“ Die geplante generalistische Pflegeausbildung mache die Berufsausbildung nun komplizierter und unattraktiver.

„Wenn große Teile der Pflegedienste und Heime im Saarland deutliche Sorgen angesichts einer Abschaffung der eigenständigen Altenpflegeausbildung äußern, dann sollte das zuständige Ministerium die Bedenken ernst nehmen und nicht als Scheinargumente abtun. Betrachtet man die noch immer offenen Finanzierungsfragen, dann handelt das Land geradezu fahrlässig“, so Mersdorf, dessen Verband rund 40 % alle Pflegeanbieter im Land vertritt.

Angesichts steigender Zahlen von Pflegebedürftigen sei es fahrlässig, einer Vielzahl von Personen, die bisher den Beruf des Altenpflegers erlernen konnten, den Zugang praktisch zu verwehren. Künftig sollen innerhalb von nur drei Jahren drei weitgehend voneinander unabhängige Berufe gleichzeitig erlernt werden „Die Ausbildung wird mit viel Theorie überfrachtet werden. So schließt man junge Menschen mit Hauptschulabschluss nahezu von dieser Ausbildung aus. Es ist ein Unding, dass die Befürworter der Generalistik aus examinierten Altenpflegern künftig billige Pflegehelfer machen wollen“, erklärt Mersdorf.

„Die Pflegedienste und Heime im Saarland sorgen sich darum, wie sie in Zukunft gut ausgebildete Fachkräfte für die Arbeit in der Altenpflege finden sollen. Das muss die Landesregierung jetzt ernst nehmen, und nicht erst, wenn die negativen Folgen in wenigen Jahren spürbar werden“, so der bpa-Landesvorsitzende.




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