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Pflege braucht Spezialisten

Das derzeit in Berlin heftig diskutierte Pflegeberufereformgesetz wird den Mangel an Fachkräften in Baden-Württemberg weiter verschärfen. Diese Sorge äußerten Pflegeunternehmer jetzt im Gespräch mit den CDU-Bundestagsabgeordneten Michael Hennrich und Erwin Rüddel.

Mit dem Gesetz sollen die bislang eigenständigen Ausbildungen in der Altenpflege, der Kranken- und Kinderkrankenpflege zu einer sogenannten generalistischen Pflegeausbildung zusammengelegt werden. „Für die Einrichtungen und die ambulanten Dienste bedeutet die geplante Ausbildung mehr Aufwand und am Ende nur unzureichend ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, warnte Heiko Kielmann, Pflegedienstleiter im Heim „Daheim in Unterensingen“. Die Einrichtung ist mit fast 1.000 weiteren Pflegeheimen und ambulanten Diensten in Baden-Württemberg im Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) organisiert.

Im Rahmen der generalistischen Ausbildung würden Azubis deutlich weniger Praxiserfahrung in ihrem späteren Berufsfeld sammeln und müssten stattdessen zahlreiche Praktika in anderen Fachbereichen absolvieren. „Wer dann in den Joballtag kommt, konnte sein theoretisches Wissen kaum praktisch trainieren und hatte zudem keine Chance, den Beruf wirklich kennenzulernen“, so Kielmann. „Wir brauchen spezialisierte Fachkräfte in der Pflege älterer Menschen und keine flach ausgebildeten Generalisten.“

Der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel bekräftigte im Gespräch seine kritische Haltung zum Entwurf des Pflegeberufereformgesetzes und sprach sich im Dialog mit den bpa-Mitgliedern weiterhin für eine ergebnisoffene Diskussion ohne ideologische Gräben aus. „Vorstellbar sind für mich auch weiterhin getrennte Abschlüsse in der Alten- und Krankenpflege“, so Rüddel.




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