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Pflegeplätze in Schleswig-Holstein werden knapp

Weil die stationäre Pflege in Schleswig-Holstein besonders gefragt ist, werden in absehbarer Zeit die Pflegeheimplätze im Land knapp. Das befürchtet der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) auf Grundlage eines Gutachtens des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln (IW). Die Experten errechnen darin bis zum Jahr 2030 einen zusätzlichen Bedarf an mehr als 10.000 stationären Pflegeplätzen.

„Diese Herausforderung kann nicht ohne private Investitionen gemeistert werden, weil öffentliche Gelder nicht annähernd in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen“, sagt der schleswig-holsteinische bpa-Landesvorsitzende Mathias Steinbuck. Er fordert von der Politik echte Investitionsanreize, damit die privaten Anbieter auch weiterhin die flächendeckende Versorgung garantieren können – und wollen.

Traditionell entscheiden sich in Schleswig-Holstein besonders viele Menschen für eine Pflege im Heim: Mit 40 Prozent der Pflegebedürftigen hatte diese Versorgungsform 2013 den bundesweit höchsten Anteil. „Die Single-Haushalte nehmen zu, und viele Familien leben weit auseinander, also werden auch in Zukunft viele Menschen eine stationäre Pflege wählen, auch wenn es die Politik anders plant“, sagt Steinbuck. In den letzten Jahren seien vor allem Anreize für eine Pflege zu Hause gesetzt worden. „Aber selbst wenn mehr Pflegebedürftige daheim versorgt würden, wäre Schleswig-Holstein nicht aus dem Schneider, weil dann nach Ansicht des IW bald 3.000 Vollzeitstellen in der ambulanten Pflege fehlen würden“, warnt Steinbuck.

Damit Pflegebedürftige und ihre Familien auch in einigen Jahren noch die für sie passende Versorgungsform wählen können, müsse sowohl die ambulante als auch die stationäre Landschaft massiv ausgebaut werden. „Um sich weiterzuentwickeln, müssen private Pflegeunternehmen aber spüren, dass sie willkommen sind. Dazu gehören Spielräume beim Einsatz von Fachkräften und angemessene Vergütungssysteme.“




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