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Vereinbarkeit von Pflege und Beruf weiter verbessern

Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat im Rahmen ihres Kongresses „Vorsprung Bayern: Vereinbarkeit von Pflege und Beruf“ darauf hingewiesen, dass bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zunehmend auch der Aspekt der Pflege von Familienangehörigen berücksichtigt werden muss. Befragungen haben ergeben, dass schon heute rund jeder zehnte Beschäftigte Betreuungsaufgaben für Pflegebedürftige zu Hause übernehmen muss.

„Dieser Anteil wird künftig aufgrund des demografischen Wandels noch wesentlich höher werden“, erklärte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt anlässlich der Veranstaltung. „Dazu kommt, dass nur knapp jeder Dritte nach Übernahme einer Pflegeaufgabe seine Berufstätigkeit unverändert fortsetzt. Die vbw fordert aber, bessere Rahmenbedingungen für die Steigerung der Erwerbstätigkeit zu schaffen. Aus diesem Grund engagieren wir uns gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung im Rahmen des ‚Familienpaktes Bayern‘ dafür, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter zu verbessern. Wir unterstützen die Arbeitgeber bei der Umsetzung familienbewusster Maßnahmen und der Entwicklung passgenauer betrieblicher Konzepte. Individuelle Regelungen sind stets besser als Pauschallösungen.“

Bayerns Arbeitsministerin Emilia Müller betonte anlässlich der Veranstaltung: „Familie und Beruf nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten, ist für Beschäftigte Wunsch und Herausforderung zugleich. Das betrifft nicht nur junge Eltern, sondern zunehmend auch Beschäftigte mit pflegebedürftigen Angehörigen. Darauf müssen sich Unternehmen einstellen, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und zu behalten. Gute Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten alleine überzeugen heute nicht mehr. Der Weg zu einer generationenübergreifenden familienfreundlichen Lebens- und Arbeitswelt ist eine Daueraufgabe. Dafür brauchen wir den engagierten Einsatz von Politik, Wirtschaft und Verbänden. Mit dem Familienpakt Bayern haben wir hier einen wichtigen Baustein, den wir nun weiter mit Leben füllen.“

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums waren Ende 2014 ca. 2,73 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig. Mehr als zwei Drittel aller Pflegebedürftigen werden zu Hause allein durch Angehörige gepflegt. „In rund drei Viertel der Fälle sind Frauen die Hauptpflegepersonen“, erläuterte Brossardt. „Diese sind zum Teil erwerbstätig und müssen Beruf und Pflege vereinbaren. Die Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass die häusliche Pflege oft ein Hindernis im Berufsleben insbesondere von Frauen darstellt. Vor diesem Hintergrund muss dringend die Frage beantwortet werden, wie Pflege in Zukunft nachhaltig, finanzierbar und generationengerecht gestaltet werden kann – und wie künftig ausreichend und genügend qualifiziertes Pflegepersonal gefunden werden kann.“




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